Fusionsenergie: politische Einigung im Rat über die Finanzierung des ITER



Die Botschafterinnen und Botschafter der Mitgliedstaaten haben heute eine politische Einigung über den Vorschlag für einen Beschluss des Rates zur Änderung des Beschlusses 2007/198/Euratom über die Errichtung des europäischen gemeinsamen Unternehmens für den ITER und die Entwicklung der Fusionsenergie sowie die Gewährung von Vergünstigungen dafür erzielt. Mit dem vorgeschlagenen Beschluss soll die Finanzierung des ITER-Projekts im Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) 2021-2027 sichergestellt werden, um die weitere Beteiligung der EU am ITER-Projekt im Einklang mit ihren Verpflichtungen als Gastgeberpartei für dieses internationale Projekt zu ermöglichen. Der vorläufige Beitrag von Euratom zum gemeinsamen Unternehmen für den Zeitraum 2021-2027 beläuft sich auf 5,61 Mrd. € (zu jeweiligen Preisen). Nächste Schritte Auf der Grundlage der heutigen politischen Einigung wird der vereinbarte Text (nach Prüfung durch die Rechts- und Sprachsachverständigen) dem Rat in den ersten Monaten des Jahres 2021 zur Annahme vorgelegt. Hintergrundinformationen Die Kommission hat ihren Vorschlag am 7. Juni 2018 vorgelegt. Das Europäische Parlament hat am 15. Januar 2019 eine Entschließung zu dem ITER-Vorschlag angenommen, in der es den Vorschlag begrüßt und den Rat auffordert, ihn zu billigen (das Parlament hat keine Mitentscheidungsbefugnisse in Bezug auf diesen Vorschlag). Die Vereinbarung über den Internationalen Thermonuklearen Versuchsreaktor (ITER) wurde im November 2006 von Euratom, den Vereinigten Staaten, der Russischen Föderation, Japan, China, Südkorea und Indien unterzeichnet. Euratom ist laut dem ITER-Übereinkommen die Gastgeberpartei und hat bei diesem Projekt die Federführung übernommen. Bei diesem internationalen Fusionsenergieprojekt handelt es sich um ein prototypisches, langfristiges Projekt zum Bau und Betrieb eines Reaktors, mit dem die Nutzbarkeit der Kernfusion als Energiequelle erprobt werden soll. Nach Angaben der Kommission wird die bedeutende Erzeugung des ersten Plasmas wahrscheinlich im Dezember 2025 erfolgen, wobei der Vollbetrieb voraussichtlich im Jahr 2035 aufgenommen wird. Die Fusionsenergie als rentable kommerzielle Energiequelle wird voraussichtlich nicht vor 2050 zur Stromerzeugung dienen. Mit der Entscheidung 2007/198/Euratom wurde das europäische gemeinsame Unternehmen für den ITER und die Entwicklung der Fusionsenergie errichtet, um den Beitrag von Euratom zur Internationalen ITER-Fusionsenergieorganisation und zu den Tätigkeiten des breiter angelegten Konzepts mit Japan zu leisten und ein Maßnahmenprogramm in Vorbereitung des Baus eines Fusionsreaktors zu Demonstrationszwecken mit den zugehörigen Einrichtungen zu erstellen und zu koordinieren.









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