Samurai-Schlupfwespe gegen Marmorierte Baumwanze

Ein Dekret des Präsidenten der Republik erlaubt nun den Einsatz nicht-heimischer Nützlinge gegen invasive Schädlinge. Dies könnte möglicherweise auch bald für die Samurai-Schlupfwespe gelten.



Die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) ist ein invasiver Schädling: Aus Asien eingeschleppt, hat sie sich in fast allen Regionen Norditaliens stark verbreitet. In Südtirol ist sie seit 2016 präsent und bedroht vor allem die Landwirtschaft. Denn die Marmorierte Baumwanze hat ein sehr weites Nahrungsspektrum hat und kann sich von einer Vielzahl von Obst-, Gemüse- und Ackerfrüchten ernähren. In Europa hat die sehr robuste Wanze kaum Feinde – ganz im Gegensatz zu ihrem Ursprungsgebiet. Dort hat sie einen winzig-kleinen Gegenspieler: die Samurai-Schlupfwespe (Trissolcus japonicus). Sie parasitiert die Eier der Wanze und unterdrückt auf diese Weise deren Vermehrung und Verbreitung.

Gegenspieler einsetzen, aber mit Vorsicht

Es liegt also nahe, diesen Gegenspieler auch in unseren Breiten einzusetzen. Doch Vorsicht ist geboten: Denn die Freisetzung nicht-autochthoner – sprich nicht-heimischer Arten kann sich negativ auf andere heimische Arten auswirken und so die lokale Flora und Fauna gefährden. Daher muss eine solche Freisetzung genau geprüft werden. Diese Vorsicht fließt in ein Dekret des Präsidenten der Republik vom 5. Juli 2019 ein. Das am 5. September veröffentliche Dekret erlaubt den Einsatz nicht-autochthoner Arten zur Schädlingsbekämpfung. Allerdings muss das Umweltministerium zuvor ein Gutachten und eine Genehmigung vorlegen.













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