Ein Wohnzentrum für Künstler

Die Initiative wurde bereits 2015 dank eines Abkommens zwischen dem Ministerium für Kulturgüter und kulturelle Tätigkeiten (MIBAC), 12 Regionen sowie den beiden Provinzen Trient und Bozen ins Leben gerufen, um die Entstehung, Entwicklung und Stärkung kreativer Erfahrungen basierend auf den nationalen und internationalen Austausch und die Mobilität der Künstler zu fördern



In Trient startet das neue interregionale Projekt eines Wohnzentrums für Künstler. Die Initiative wurde bereits 2015 dank eines Abkommens zwischen dem Ministerium für Kulturgüter und kulturelle Tätigkeiten (MIBAC), 12 Regionen sowie den beiden Provinzen Trient und Bozen ins Leben gerufen, um die Entstehung, Entwicklung und Stärkung kreativer Erfahrungen basierend auf den nationalen und internationalen Austausch und die Mobilität der Künstler zu fördern. Nun soll ein neues regionales Wohnzentrum errichtet werden, an dem sich in unserer Region tätige und hier verwurzelte Akteure beteiligen: Centrale Fies in Dro, Centro Internazionale della Danza und Compagnia Abbondanza/Bertoni in Rovereto, Cooperativa Teatrale Prometeo in Bozen.

 Die Initiative „Passo Nord“ wurde im Amtsgebäude der Provinz Trient, Sala Fedrizzi, im Beisein der Kulturlandesräte der beiden Provinzen Trient und Bozen, Mirko Bisesti und Giuliano Vettorato, präsentiert, welche auf die Synergien des Projektes – einer der ersten Schritte in der Zusammenarbeit der beiden Provinzen, die sich positiv auf das Territorium auswirken – hingewiesen haben. „Neu ist im Vergleich zu den drei Anfangsjahren, dass man ein einziges Wohnzentrum für Künstler auf regionaler Ebene einrichten konnte, an dem unterschiedliche Künstler mitwirken und das vorwiegend und dauerhaft hausinterne Tätigkeiten anbietet,“ erklärte der Kulturlandesrat der Autonomen Provinz Trient, Mirko Bisesti. „Das Projekt der Wohnzentren für Künstler ist nicht nur Teil des auf gesamtstaatlicher Ebene organisierten Netzes, sondern dient als Ort der Auseinandersetzung über grundlegende Fragen der Kunst und als Tor zu europaweiten Erfahrungen,“ betonte Bisesti.

 

„Passo Nord gilt als innovatives Projekt, das aus der engen Zusammenarbeit der beiden Autonomen Provinzen Trient und Bozen entspringt,“ erklärte Giuliano Vettorato, Landesrat für Italienische Kultur der Autonomen Provinz Bozen: „Die Wohnzentren können als regelrechtes Ökosystem betrachtet werden, in dem Künstler – und mit ihnen die Kultur – aus dem Territorium Inspiration schöpfen, neue Ausdruckswege gehen und für die eigene Weiterentwicklung eine konkrete wie auch fachliche Unterstützung finden.

 

Das Projekt wurde infolge eines 2014 unterzeichneten Dekrets eingeleitet. Anschließend unterzeichneten die beiden Provinzen Trient und Bozen ein Abkommen für die Planung und Finanzierung eines Wohnzentrums für Künstler in der Region. Als Sieger der Ausschreibung für die Führung des Wohnzentrums im laufenden Dreijahreszeitraum ging die Genossenschaft Il Gaviale in Dro als federführendes Unternehmen der zeitweilig zusammengeschlossenen Bietergemeinschaft hervor. An der Finanzierung beteiligen sich die Autonome Provinz Trient mit 85.000 Euro jährlich, die Autonome Provinz Bozen mit 35.000 Euro jährlich und das MIBAC mit 150.000 für 2018 bzw.180.000 Euro für 2019. Die Autonome Provinz Trient begleitet das lokale Projekt federführend und hat von Beginn an dem Abkommen zugestimmt, um die Initiativen zu den Wohnzentren aufzuwerten, das Mentoring junger oder emporstrebender Künstler zu begünstigen und schöpferische Praktiken und Prozesse zu unterstützen. Die Gäste der Wohnzentren für Künstler können nämlich mit ihrer Kreativität experimentieren, aber auch leichter mit dem Territorium und dem nationalen und internationalen Live-Unterhaltungsgeschäft in Kontakt treten.

 

Kennzeichnend für die ersten drei Tätigkeitsjahre waren der multidisziplinäre und interregionale Ansatz, welcher im Sinne der Kontinuität mit den Werten der Vergangenheit auch das Ziel der institutionenübergreifenden Zusammenarbeit für 2018-2020 ist. Allerdings soll die spezifische Funktion der Wohnzentren für Künstler innerhalb der Live-Unterhaltungsbranche ausgebaut und verstärkt werden; schöpferische Prozesse sollen unabhängig von Produktionsergebnissen begleitet und die hausinternen Tätigkeiten aufgewertet werden. Aus diesem Grund soll die Eigenständigkeit und Interaktion der Wohnzentren mit den anderen Sparten und Bereichen des Showgeschäfts gefördert werden, um die berufliche Weiterentwicklung und die Regeneration der Kompetenzen auch dank der Qualität des Austauschs mit dem Territorium und der einheimischen Bevölkerung zu unterstützen. Durch die Einrichtung von Wohnzentren und Orten der Begegnung für Künstler soll ferner die Fähigkeit zur Vernetzung und zur Präsentation von umfassenden Projekten gestärkt werden, in denen auch andere Einrichtungen auf territorialer, nationaler und internationaler Ebene eingebunden werden. In den ersten drei Tätigkeitsjahren wurden auf nationaler Ebene mehrere Treffen und Seminare organisiert, um Best Practices auszutauschen, das gegenseitige Kennenlernen unter den Wohnzentren für Theaterkünstler sowie multidisziplinären Wohnzentren anderer Regionen zu fördern, die italienische Erfahrung im Ausland bekannt zu machen, aber auch über die neuesten im Ausland praktizierter Modelle Bescheid zu geben. Neben diesem Austausch fanden auch Workshops, Frontalunterricht, Vorstellungsrunden mit internationalen Gästen und Gelegenheiten zur Vernetzung statt, die einen Rundumblick über die beachtliche Tätigkeit der Wohnzentren ermöglichen.













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